Da ich in in Bezug auf mein Buch schon häufiger darauf gestoßen bin, dass die meisten meine pferdebezogenen Dinge nicht verstanden haben, sie aber zwangsweise Teil des Buches sind, möchte ich hier die wichtigsten Aspekte möglichst verständlich erklären.
Da mein Buch (logischerweise) irgendwie auch aus meinem Leben erzählt, habe ich überlegt, was für mich der ruhige Ort war, an dem ich ganz entspannt sein konnte und meine Gedanken mal nicht um die Schuppenflechte kreisten. Gerade während der Therapie (auch während meiner Therapie in der Tagesklinik) waren es das Pferd und der Reitstall. Ich selbst besaß (und besitze bis jetzt) kein eigenes Pferd, aber ich hatte das Glück, zu dem Zeitpunkt eine Reitbeteiligung zu haben, bei der ich fast alles selbst machen durfte. Ich hatte zwei Pferde zur Verfügung, um die ich mich jeden Tag gekümmert habe: Misten, Füttern, Putzen, den einen reiten, den anderen longieren, Schmusen, Pflegen, Spind aufräumen, Spazieren, Spaß haben. Und deshalb wurde dieser Ruhepol auch der von Lucy - nur mit eigenem Pferd, der es mir in einigen Dingen leichter gemacht, die Geschichte aufzubauen.



Lucys La Kaya ist eine Trakehnerstute der Farbe Fuchs. Das bedeutet, sie ist ein weibliches Pferd (Stute; Wallache und Hengste sind Männer) und gehört der Rasse Trakehner an: So wie es beim Hund unterschiedliche Rassen gibt, so gibt es diese auch beim Pferd. Trakehner sind sportliche Allrounder mit sehr viel Vollblutanteil, also einem schmalen Kopf und temperamentvollen und nervenstarken Charakter. Ich liebe die Trakehner!

Lucy will mit ihrem Pferd ein Turnier reiten. Dabei wird in unterschiedlichen Disziplinen unterschieden: der Dressur, dem Springen und der Vielseitigkeit. In der Dressur werden grundlegende Lektionen abgefragt, die einfach gesagt das gesunde Reiten des Pferdes zugrundelegen. Im Springen überwinden Reiter und Pferd Hindernisse. Und in der Vielseitigkeit werden diese beiden Disziplinen mit dem Gelände verbunden, also dem Überwinden eines Parcours im freien Gelände in einer bestimmten Zeit. Dabei kommt es nicht nur darauf an, über ein Hindernis zu kommen, ohne es umzurennen, sondern auch, z. B. durchs Wasser zu reiten, Hügel hoch und runter und naturgetreue Sprünge wie Baumstämme, Büsche oder Strohballen zu überwinden. Dabei wechselt auch das Gelände: Feld, Wiese, Wald.
In meinem Buch sind von E und A die Rede. Das sind die Schwierigkeitsstufen. Mit E fängt es an (Einsteiger), geht über A (Anfänger), L (Leicht), M (mittel(schwer)), S (schwer). Die Stufen unterscheiden sich in der Dressur von den Anforderungen an Pferd und Reiter (am Anfang sind es ganz einfache Übungen, später werden sie immer anspruchsvoller). Im Springen werden die Sprünge höher und weiter und die Wege dazwischen komplizierter (da die Pferde die Distanzen zwischen den Sprüngen mit ihrer Sprungweite anpassen müssen). Im Gelände geht es weniger um die Höhe der Hindernisse als um das Tempo. Es muss immer schneller geritten werden, um keine Strafpunkte zu erhalten.
Freizeitreiter reiten entweder gar keine solcher Turniere oder nur in den unteren beidene Klassen. Sie verbringen viel Zeit mit dem Ausreiten, was bedeutet, dass sie draußen in Feld und Wald unterwegs sind und dies an sich genießen, ohne dabei in einer bestimmten Zeit Hindernisse überwinden zu müssen. So kann man Stunden verbringen.

Die Vielseitigkeitsprüfung als Kombinationsprüfung von allen Disziplinen wird auch als Königsklasse des Reitsports bezeichnet, weil sie besonders anstrengend ist. Die Pferde müssen alles gut beherrschen und viel Kondition haben, um die Prüfungen an 1-3 Tagen zu absolvieren (je nach Schwierigkeitsklasse). Deshalb ist ein durchdachtes Training von Nöten, um sich und das Pferd ideal darauf vorzubereiten. Nur dann hat man überhaupt eine Chance auf eine Platzierung oder darauf, zu allen Disziplinen zugelassen zu werden.

In der neuen Auflage des Buches ist eine vereinfachte Erklärung ebenfalls aufgefasst!!!